Niewinter 01 - Salvatore, R: Niewinter 01 - Gauntlgrym by Salvatore R. A

Niewinter 01 - Salvatore, R: Niewinter 01 - Gauntlgrym by Salvatore R. A

Autor:Salvatore, R. A.
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2012-01-23T05:00:00+00:00


11

Wenn das Böse das Bösere bekämpft

Über dem verbrannten Boden stieg in dichten Spiralen schwarzer Rauch auf. Wie ein Todesfluss reckte sich eine Linie aus Zerfall und schwarzer Magie vom eigentlichen Zentrum der Katastrophe über ein Feld bis in den pyroklastischen Strom, um die Geister zu finden, die in den geschrumpften körperlichen Hüllen festsaßen, und in ihren Dienst zu stellen.

Sylora Salm beobachtete diese neueste Kontaktaufnahme mit blitzenden Augen und einem zufriedenen Grinsen. Obwohl die Magierin aus Tay inzwischen auf die vierzig zuging, hatten die Jahre ihrer Schönheit noch nicht geschadet, sondern sie allenfalls verändert – die Taille war ein wenig runder, die Haut nicht mehr ganz so glatt, und um die Augen zeigten sich die ersten Fältchen. Doch diese unvermeidlichen körperlichen Veränderungen machte die vermehrte innere Kraft der mächtigen Frau mehr als wett, denn sie besaß viel mehr Erfahrung, Selbstvertrauen und Ausstrahlung als früher, und die standen ihr ins Gesicht geschrieben.

Endlich wurde ihr Todesring Realität, obwohl etliche Gesandte von Szass Tam – von denen die meisten mit Sylora rivalisierten – die Zahl der Toten in der dünn besiedelten Gegend des Niewinterwalds für zu gering gehalten hatten. Szass Tam jedoch hatte Syloras Urteil vertraut und ging weiterhin davon aus, dass sie diesem Vertrauen gerecht werden würde. Ihr Todesring würde Frucht tragen und dem Lich-König gestatten, endlich an der Schwertküste Fuß zu fassen.

Der pyroklastische Strom begann sich zu regen, und das schwarze Vulkangestein zitterte. In die größer werdenden Risse rieselten Asche und Staub. Dann tauchte eine kleine, graue Hand auf, verdorrt und verschrumpelt, die Finger noch immer in Todesqualen verrenkt. Erst langsam, dann immer nachdrücklicher begann die Hand, am Gestein zu kratzen und zu schieben. Zwei wartende Ashmadai wollten auf die Stelle zugehen, um dem jüngsten Kind von Szass Tam zu helfen, aus seinem jahrzehntealten Grab zu steigen, aber Sylora hielt sie mit erhobener Hand zurück.

Sie lächelte zufrieden und kicherte sogar, als der Zombie den Schutt weit genug von sich schob, um auch den anderen Arm herauszustrecken, beide Arme voneinander zu lösen und schließlich auch den Kopf aus dem Bauch des pyroklastischen Stroms zu heben. Sein Gezappel wurde zunehmend hektischer, denn die Kreatur wollte endlich frei sein und auf die Jagd nach Lebenden gehen, natürlich nur denen, die nicht zu Szass Tam dem Allmächtigen gehörten.

Neben Sylora stand Dahlia, die weit weniger beeindruckend aussah als vor zehn Jahren. Dank ihrer elfischen Abstammung hatte sie sich überhaupt nicht verändert, denn zehn Jahre gingen an ihresgleichen spurlos vorbei. Dahlia trug ihre Reisekleider: die hohen schwarzen Stiefel, den schwarzen Hut mit dem roten Band, die weiße Bluse unter der schwarzen Lederweste, den schwarzen Rock, dessen Schlitz fast bis zur Hüfte reichte, und dazu die neun Diamantstecker im linken Ohr und den einen im rechten. Man hatte ihr befohlen, sie weder abzunehmen noch die Anordnung zu verändern – als Erinnerung für Korvin Dor’crae, dass er von Syloras Eingreifen profitiert hatte. Und natürlich führte sie immer noch Kozahs Nadel. Aber angesichts Syloras festem, sicherem Auftreten, das anders war als früher, wirkte Dahlia unbedeutender.

Sie lächelte nicht, als der neue Untertan geboren wurde.



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